War for the crown – Das neue Taldor - Ausgabe 3 (17. Juli 2021)
Tag 4 cont. – Oppara (03. Sarenit 4718)
Der (un)freundliche Butler
Cinnard wurde direkt vom Halbling angegriffen und die Gefährten wehrten sich nach Leibeskräften. Scheinbar hatte der Giftmischer seine Waffen präpariert und durch Angriffe dieses - zumindest in Cinnard gebracht und damit geschwächt. Auch Valorant wurde schwer verletzt. Arawyn legte den Halbling schlafen und Merek nahm die Halblingdolche an sich.
Die Gruppe versuchte den wieder aufgewachten Halbling festzuhalten, jedoch konnte er sich losreißen. Mit einer fließenden Bewegung zog er etwas aus seinem Ärmel und stopfte es sich in den Mund. Gift durchströmte seinen Körper und schickte ihn direkt zu Pharasma, da er schon ausreichend viele Verletzungen kassiert hatte. Hilfreiche Antworten blieb er somit schuldig. Wäre hier vielleicht eine bessere Taktik hilfreicher gewesen?
5 Phiolen mit etwas schleimigen drin, sowie einer Potion wurden beim Durchsuchen der Leiche zu Tage gefördert.
Ein Einfüllschlauch lag auf einem Fass - wie es scheint wurde dieses bereits vergiftet. Das betroffene Fass wurde geleert, Beweise gesammelt (Flüssigkeit abgezapft) und der Halbling im Fass verstaut. Zum Zeitpunkt der Erhebung sollte genau dieser Wein ausgeschenkt werden - der damals gerne gewählte Tandak Grand Reserve. Finton Wheaterby riet noch zum Abschlagen des Hahnes, unter der Bedingung alle Erkenntnisse erfahren zu dürfen, damit niemand ins Fass schauen würde.
Zwischenzeitlich konnte eine Mundschenk überzeugt werden sich Wein auffüllen zu lassen ohne eintreten zu wollen.
Arawyn bequatschte den hiesigen Weinsommelier Jahnson in einem epischen Dialog zur Weingeschichte Taldors, der auf dem direkten Wege zum Weinkeller nicht von den Wheaterby Halblingen aufgehalten werden konnte, um nicht aufzufliegen. Eigentlich durfte dort niemand herein, da diverse Adelsfamilien ihre eigenen Weine mitgebracht hatten. Die Akteure konnten unentdeckt den Weinkeller verlassen. Valorant füllte die Kaffeekasse der Küche mit 5 Gold. Marcy Wheaterby und ihr Käsemesser würden für die gerechte Verteilung sorgen.
Die Berichterstattung
Bevor die Akteure sich auf den Weg zu den Räumlichkeiten von Martella Lotheed machten, riet Marcy Wheaterby noch die Kleidung zu richten und das Blut abzuwischen, um alle Spuren eines Kampfes zu kaschieren.
Martella war nicht in ihren Räumlichkeiten. So brachen Arawyn und Valorant zur Suche auf. Die allgemeine Lage schien ansonsten derzeit nichts auffälliges zu offenbaren.
Arawyn fand Martella, die im Zwiegespräch mit der Prinzessin war. Er empfand die Blicke von Prinzessin Eutropia in diesem vertrauten Moment der beiden als etwas peinlich.
Für Martella war der Fanatismus ein weiteres Indiz für das Wirken der Brotherhood. Sie unterstrich erneut, dass die Abstimmung im Senat nicht gestört werden dürfe. Die Akteure sollten nicht auffallen und gab ein paar Tränke, um die Unpässlichkeiten von Cinnard und Valorant zu heilen. War es dies schon und wird es reichen?
Valorant verlor Arawyn kurz aus den Augen, als er Baron Mauston Kustios erblickte. Dieser wirkte sichtlich erstaunt Valorant zu sehen. Er gab aber unmissverständlich zu verstehen, dass er Martella vertraute und nur dies Valorant gerade vor der White Hall bewahrte. Er solle sich vom Baron fernhalten, bisher er sich erklären könne und Beweise für seine vermeidliche Unschuld habe. Mit General Gwain war allerdings schon der Ausschluss aus der Taldan Horse besiegelt. Auch empfand er das Außenvorlassen der Palastwachen als Affront. Ob sich wohl hinter dieser Nebengeschichte noch mehr verbirgt?
Das Essen
Lady Gloriana Morilla gab Dulgir zu verstehen, dass sie und die ominöse Pathfinder Society zufrieden waren um der Rettung von Kalbio.
Der Geschichtenerzähler Copernicus Vau preiste während dessen den Crossbow der 4th Army of Exploration an, der mit einem einzigen Schuss vom Rücken eines Mammuts die damalige Entscheidung brachte. Er solle dem Träger Glück bringen.
Ein Standing Buffet wurde aufgebaut und die Gäste taten sich wohl daran. Darunter waren u.a. ein Adeliger der Ulfen und eine Gnomin aus dem Verduran Forest in Regenbogenfarben - Marquess Tanasha Starborn.
Cinnard war so fasziniert davon und startete eine Charmoffensive, die direkt mit umherfliegenden Schmetterlingen gekontert wurde - Magie war ja eigentlich verboten. Ihr war stinke langweilig. Es wurde trotz Alkohol nicht auf den Tischen getanzt, was mit der Musikdarbietung, obwohl Oppara 2 der weltbesten Musikschulen innehatte, eh nicht möglich sei. Am Ende führte sie, als gewählte Vertreterin dieser gesellschaftlichen Bürde, Cinnard durch den Garten und teilte ihr Wissen um die eingesperrten Tiere mit ihm. Er versprach ihr eines Tages Wispil, den angeblich schönsten Ort Taldors, zu besuchen.
Eritryce bewegte Arawyn endlich unfreiwillig sich ein Herz zu fassen und sich der Prinzessin Eutropia im Garten vorzustellen. Dies führte zu einer unerwartetem, aber von der Prinzessin beklatschten Familienzusammenkunft des Haus Lotheed. Denn Count Bartelby Lotheed und Titus Lotheed-Casava waren auch zu gegen. Es folgte ein verbaler Schlagabstausch. Eritryce hielt sich zurück, Eutropia genoss die Darbietung und Arawyn argumentierte um Stolz und Ehre. Am Ende war es ein Sieg nach Punkten für Arawyn, da sich die Prinzessin bar jeder Etiquette zu ihm drehte und die restlichen Lotheeds den Anblick ihres schönen Rückens zuteil werden lies. Diese trollten sich alsbald von dannen.
Viele Höflinge sind gesegnet mit einem guten Aussehen, aber verflucht mit einem verdorbenen Charakter. Sie hoffte, dass dies auf Arawyn nicht zutraf. Durch seine Adern floss das Blut eines höheren Wesens - eines Engels? Dies und auch das kürzliche Kennenlernen von Eritryce in einem sehr schweren Moment würden Möglichkeiten eröffnen.
Die Abstimmung
Gegen 21 Uhr ertönte eine magische Glocke, um die Senatssitzung zu eröffnen. Die Senatoren strömten mit ihren Schreibern in die Senate Hall während Höflinge, Gäste, Kandidaten, etc. sich in der Gallery versammelten. 6.000 Jahre kulturelle Vormacht forderten allerdings ihren Tribut. Die Formalitäten aus Akkreditierung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Finalisierung der Tages- und Geschäftsordnung beanspruchten 20 Minuten der perfekten taldanischen Bürokratie.
Die Spannung stieg bis der Sprecher endlich Addendum 20287 mit seinem bürokratischem Titel aufrief. So nahm ein historischen Moment Taldors seinen Lauf.
Als erster Wortbeitrag wurde Baron Mauston Kustios aus Yanmass das Rederecht erteilt:
Werte Vertreter unseres Landes. Yanmass, die ihr liebevoll „Zeltstadt“ nennt (Gekicher), ist meine Heimat. Wir verbinden Taldor und Casmaron und viele exotischen Dinge, die ihr liebt, reisen durch meine Stadt. Yanmass ist wohlhabend durch diesen Handel geworden und ich dachte immer, dass dieser Wohlstand nur durch Neutralität gewahrt werden kann. Das sehe ich mittlerweile anders. Wir benötigen dringend Klarheit über die Nachfolge, auch wenn sie noch Jahre entfernt liegt. Wir brauchen Offenheit, Frieden und Handel. Eutropia steht dafür, daher fordere ich den Senat auf, sie zu unterstützen. Der Anschlag auf meine Person zeigt, dass einige offensichtlich in der Vergangenheit festhängen und Zeichen der Zeit nicht erkennen.
Es folgte Applause, dem auch Valorant einstimmte.
Der Sprecher erteilte dem nächsten Redebeitrag das Wort - Maxillar Pythareus, High Strategos und oberster Heerführer:
Vor 6000 führte Taldaris die Stadtstaaten zu einem Reich zusammen. Seitdem formten wir ein Reich, das seinesgleichen sucht. Taldor ist Avistan! Unsere Sprache, unsere Kultur unsere Geschichte formte die Nationen, die unsere großartigen Armys of Exploration erschlossen. Die Glorie von einst ist vergangen -unbestritten- aber in unseren Adern fließt das Blut der vergangenen Führer unserer Familien. Aus unseren Stammbäumen sind große Männer hervorgegangen und ich sage euch, auch wir haben die Verpflichtung Taldor wieder groß zu machen. Unser Grand Prince wird dafür sorgen und zu gegebener Zeit einen Nachfolger bestimmen. Jemanden, der unser Militär wieder stärken wird, damit unsere Stimme in Avistan wieder gehört wird. Die Prinzessin wird Taldor nicht zu einer Herrschernation machen. Mit ihr werden wir schwach erscheinen und sie werden uns zunächst nur verachten, später werden sie uns angreifen, da wir wie Opfer aussehen!
Auch hier folgte Applause. Vereinzelte Gäste und Valorant nahmen Haltung an, während dieser Rede.
Dem letzte Wortbeitrag von Count Orlundo Zespire wurde durch den Sprecher der magischer Redestein übergeben unter Rufen nach "Iron Gar":
Ich habe Piraten gejagt und schon lange für Taldor gekämpft. Ich kann einen Kämpfer erkennen, oder eine Kämpferin. Ich sage Euch, Princess Eutropia wird uns nicht enttäuschen und hart für Taldor kämpfen. Sie stärkt die Rechte des Volkes und sorgt dafür, dass es weniger Willkür gibt. Eine Nation, die wachsen will, braucht ein Volk das hinter ihr steht. Wem das nicht gefällt, der bereichert sich auf Kosten seiner Untergebenen. Und auf Kosten der folgenden Generationen. Der Unfriede des Volks ist eine Schuld, die sich immer mehr anhäuft und eines Tages nicht mehr tragbar wird. Eutropia stärkt den Senat, das ist mehr Mitsprache für den Adel. Taldors Größe, die wir uns alle wünschen braucht ein Fundament und als Soldat sage ich euch, die die nach Krieg rufen, werden uns nur den Untergang beschweren. Unsere Feinde sind zahlreich und wir nicht mehr so schlagkräftig wie früher. Darum wählt die Vernunft, wählt Eutropia!
Auch dieser Beitrag erhielt seinen Applause, aber alles in allem ergab es jedoch nur ausgewogenes Stimmungsbild zwischen den beiden Lagern.
Beachtenswert war, dass formell nur das Ende der männlichen Primogenitur zur Disposition stand und nicht die Wahl Eutropias.
Die Auszählung
Es folgte die namentliche Abstimmung der fast 200 Senatoren, strikt hierarchisch nach Bedeutung des Titels. Schreiberlinge hielten den Stand der Abstimmung auf einer Tafel, neben der offiziellen, doppelten Protokollierung, öffentlich fest. Niedere Adeligen blieben eher bei der offiziell gültigen Antwort von Dafür, Dagegen oder Enthaltung.
Das Prozedere beanspruchte in seiner formellen bürokratischen Perfektion über eine weitere Stunde der Geschichte.
Der Baron Mauston Kustios aus Yanmass und der Duke aus Tandak votierten jeweils dafür. Lord Leonard Centimus votierte ebenfalls dafür. Lady Abrielle Pace stimmte dagegen. Lord Colin Douglas stimmte dafür, was Lady Malphene Trant zum Kochen brachte. Lord Lotheed stimmte dagegen.
Am Ende stand es 99:66 bei 36 Enthaltungen für die Abschaffung der männlichen Erbfolge. Selbst der Sprecher musste sich für die Verkündung sammeln - unglaublich! Das deutliche Zeichen hätte nur eine einfache Mehrheit gebraucht.
Und so ist die Abstimmung über den Antrag 20287, der Aufhebung der rein männlichen Kronfolge, mit 36 Enthaltungen erfolgt. Die finale Auszählung steht bei 99 zu 66 für die Aufhebung. Dem Antrag 20287 wird stattgegeben. Der Senat erkennt Prinzessin Eutropia Stavian als Erbin der Primogen Crown an. Sie wird zu gegebener Zeit - die noch viele Jahre in der Zukunft liegen möge - als Grand Princess Eutropia Stavian I in die Geschichte unseres Landes eingehen. Der wealthy Father segne sie.
In der Senats Hall und in der Gallery brandete Jubel, der teils von Buhrufen unterbrochen wurde. Aber auch blankes Entsetzen war in manchen Gesichtern zu erkennen - so bei Lady Trant.
Doch wurde die Geschichte Taldors so einfach durch eine gewonnene Abstimmung im Senat geändert?
Eine große Frage hing nun in der Luft. Was würde Grand Prince Stavian III nun tun? Es wäre einzigartig in der Geschichte, sich gegen den Willen des Adels zu stellen. Auf der anderen Seite verfolgte er schon längere Zeit seine eigenen entrückten Pläne.
Auf die Frage von Valorant nach der Rolle des Militärs gab es nur Achselzucken, da dies seit jeher dem Regenten unterstellt war. Von Maxillar Pythareus als Gast des Senats war nichts mehr zu sehen.
Der Brief
Nach dieser obzönen Entscheidung steuerte Grand Duchess Mellea Denzarni Merek an, um im einen Brief an Kalbio zu übergeben. Eine zweite Niederlage an diesem Abend würde sie nicht überstehen. Die Freude von Kalbio über den Sieg von Prinzessin Eutropia wurde je jäh vom Inhalt des überbrachten Briefes hinfort gewischt und verfinstere seine Miene. In dem stand, dass seine Eltern eine beträchtliche Summe auf deren Farm aufgenommen haben, um ihren Sohn und seine Ausbildung zu unterstützen. Cinnard versprach auf jeden Fall seine Hilfe - unabhängig des Ausgangs der Erhebung. Merek skizzierte aufgrund der hohen Bekanntheit nun höhere Preise für seine Teppiche als Möglichkeit. Valorant appellierte an seine traditionelle Rolle der Erhebung eines einfachen Bürgers statt eines Helden. Er solle seine Geschichte und seine Persönlichkeit aufzeigen.
Ein Höfling von Mellea Denzarni bat Kalbio ihn zum Vorbereitungsgespräch mit der Grand Duchess zu begleiten. Dulgir begleitete die beiden wortgetreu seines initialen Auftrages.
Der Rest der Akteure widmete sich wieder der aufmerksamen Beobachtung des Treibens im Senatskomplex.
Plötzlich erspähte Merek Mellea Denzarni, wie sie in die Bibliothek schritt. Warum ist sie nicht bei Kalbio?
Hastig wurde nach Dulgir gesucht. Dieser und ein Schreiberling von der Grand Duchess waren perplex und wurden überrumpelt. Der Anblick nach dem Aufreißen der Tür durch Dulgir war befremdlich - sie blickten in das Antlitz von 2 Kalbios.
Beide lieferten plausible oder wiederholenden Antworten auf schnelle möglichst entlarvend gestellte Fragen. Dulgir und Valorant positionierten sich zwischen den beiden. Wer war denn nun die Replik und wer das Original?
Die Verwandlung
Plötzlich teilte der eine Kalbio starke Schläge gegen Dulgir aus. Danach malträtierte dieser Kalbio auch Valorant. Schläge, geworfene Dolche und ein äußert schmerzhafter Treffer durch ein herbeigerufenes Scimitar aus purer Energie streckte diesen endlich nieder. Dieser Kalbio verwandelte sich in eine undefinierte menschliche aber sehr starke Gestalt. Der andere Kalbio musste sich übergeben.
2 Palastwachen tauchten, durch den Schreiberling gerufen, auf und Arawyn nahm sich diesen beiden an. Seine engelsgleiche Zunge bohrte sich in ihren Verstand und zeichnete ein Bild des Versagens und epochaler Auswirkungen, würde die Erhebung nicht, wie geplant, statt finden können. Sie beharrten aber auf die Einweihung des Oberst.
Erst als Grand Duchess Mellea Denzarni selbst erschien und die allgemeine und ihre eigene Lage verstand, wurde die Situation entschärft. Sie akzeptierte das Argument, dass der Anschein gewahrt werden solle, dass der Austausch Kalbios erfolgreich war. Auch würde ihr Melden des Vorfalls nur als Werbung für Kalbio missverstanden werden. Sie wollte sich um die Wachen und das moralische Aufbauen Kalbios kümmern.
Im Anschluss wurde Martella informiert, die erneut die Brotherhood am Werke sah und Cinnard offenbarte seine Lieblingsfarben Schwarz und Weiß für den Fall einer Verdopplung.
Die Erhebung
Bis zur Erhebung sollte es noch gut 1.5 Stunden dauern. Ein Trupp Halblinge boten eine Feuershow dar. Wyssilka zeigte ihre Künste des Puppenspiels. Der Sommelier Jahnson war außer sich, dass der gute Wein verschüttet und ausgelaufen war. Aber ansonsten schien nichts weiter zu passieren. Sollte der Abend nun seinen finalen Höhepunkt bekommen?
Schließlich ertönte wieder die magische Glocke. Martella schleuste die Akteure in die gerammelt volle Senats Hall, während sie sich von der Gallery aus einen Überblick verschaffen wollte.
Die vorhandene Tribüne war um Holzanbauten vergrößert worden. Die Räumlichkeiten des Grand Prince öffneten sich und eine Fanfare ertönte. Die Ulfen-Guard und der Prince schritten den langen Weg außen herum zur Tribüne auf einem von flinken Lakaien ausgerollten roten Teppich.
Zwei Ulfen holten Cinnard, ohne feierliche Würde, ab und die Spannung stieg ins unermessliche. Der Prince hielt seine Ansprache, wo er die Vorzüge beider Kandidaten hervorhob:
Na das ist mal eine Versammlung heute. Ich kann mich nicht erinnern den Senat einmal so vollgepackt gesehen zu haben, insbesondere nicht bei einer meiner letzten Reden. Sogar meine geliebte Tochter, schon lange eine Frau mit eigenem Willen, sitzt zwischen den Spielern des größten Spiels in Opparas. Und natürlich, ist heute niemand hier für mich. Nein, heute geht es um etwas gänzlich anderes. Heute geht es um die Erhebung eines bürgerlichen in den Adelsstand.
”Ich bin mir sicher, dass viele von Euch bereits die Gelegenheit hatten, die Kandidaten kennenzulernen. Von vielen Ladies, Lords, Senatoren, Würdenträgern bin ich bedrängt und von ihren Vorzügen überzeugt worden. Zum einen haben wir hier Kalbio, einen meisterhaften Weber aus Breezy Creek . Ich selbst habe einige seiner Stoffe begutachtet und ich muss sagen, sie sind von exquisiter Qualität. Die Teppiche in der Arcade of Triumphs sind wundervoll. Ein einfacher Mann, geboren zu höherem. Mir wurde zugetragen, dass Neider ihn entführt hatten und dieser junge Recke ihn wieder zurückgebracht hat. Das ist im Geiste des Wettstreits, den wir in Taldor leben. Dieser junge Held ist also Cinnard Zespire. Aufgezogen von Count Orlundo Zespire, dem „Iron Gar“, wie wir ihn nennen. So hat er sich in den letzten Monaten auch einen Namen gemacht, indem er die Tochter unserer verehrten Lady Zariyah Clement aus einer führerlosen Kutsche gerettet hat. Mir scheint, wir haben hier einen wirklich wertvollen Kanditaten ausgewählt, mutig und stark wie Taldaris höchst selbst.
Danach hatten beide Kandidaten für eine kurze Dankesrede Zeit. Kalbio stammelte seine einstudierten Worte von der Grand Duchess, welche er aber mit Gedanken der Akteuren ergänzt hatte. Der Lady entgleisten fast die Gesichtszüge. Cinnard dankte dem Prince und seiner Familie für diese Gelegenheit, unterstrich zu gleich seine Ambitionen jederzeit gegen die Feinde Taldors ins Feld zu ziehen. Orlundo schien zufrieden zu sein. Alle Reden wurden mit Applause gewürdigt.
Der Grand Prince lächelte milde und hob die Hand. Es wurde langsam still - der finale Moment begann:
Wie wir sehen, zwei aus dem Adel vorgeschlagene Kandidaten. Obwohl nur einer von ihnen an diesem heutigen Abend in ein neues Leben tritt, haben beide von ihnen einen tosenden Applaus verdient. Der Raum füllt sich in Stavians rhetorischer Pause mit Applaus. Der Grand Prince von Taldor lächelt milde, wartet geduldet und hebt dann die Hand zur Ruhe “Ich sehe, ich viele können die Spannung kaum noch aushalten und so will ich meine Entscheidung kundtun. ... Dankbarkeit. Meine Tochter -wahrlich- ist nicht dankbar. Sie wendet sich gegen mich. Hinter meinem Rücken schmieden sie Pläne. Sie scharrt Verbündete hinter sich, die davon träumen ihren rechtmäßigen Herrscher den Kopf abzuschlagen, um dann eine Frau auf den Thron zu setzen. Eine Frau! Auf dem Lion Throne! Und dieser Tag, diese Gala ist der Beginn eines neuen Zeitalters? Und jeder hier ist eingeweiht und denkt: Der alte Stavian ist ahnungslos und merkt nicht, wenn er zum Schafott geführt wird. Oh ja, die zweite Stufe des Plans sieht vor, die Wartezeit auf den Thron zu verkürzen. Aber ich bin nicht ahnungslos! Ja, es wird eine neue Ära geben, eine Ära ohne Verräter...
Der Angriff
Unvermittelt zückte der Grand Prince einen Dolch und stach ihn Cinnard in den Leib. Manche der über 300 Anwesenden verfielen in eine Schockstarre, andere stimmten ins Raunen oder Kreischen im Saal ein.
Einen Augenblick später füllte ein blaues Licht die Halle aus und ein gerüstetes Wesen mit glühenden, ausdruckslosen Augen und einer großen Hellebarde erschien neben dem Grand Prince. Es schlug direkt zu. Mit dem Treffer fiel nicht nur der Kopf von Stavian III sondern auch Taldor war nun führerlos - eine selbst erfüllende Prophezeiung?
Auf der Gallery breitete sich Nebel und unten Panik aus. Cinnard versuchte mit einem beherzten Stich den Prinz zu rächen, scheitert jedoch an der Rüstung.
Mehrere Duzend gerüsteter Kämpfer unterschiedlicher Art drangen in den Senat und richteten ein Blutbad an und das gerüstete Wesen verschwand einfach wieder - nachdem auch die Prinzessin begann es zu attackieren.
Bewegungen im Raum waren nur schwerlich möglich, so stürzten neben Valorant auch andere und bekamen die Füße des Rests ab. Auch von oben war Kampfeslärm zu hören. Es detonierte nach einem "Creo Ignem" ein Feuerball in den Reihen der Angreifer aus den Händen von Bartelby Lotheed. Danach übertönte die Stimme von Kathann Zalar den Lärm: "Tut eure Pflicht".
Im gleichen Moment taucht eine rote, gehörnte Gestalt auf, die in der Luft schwebte. An ihrem Schild war auch eine Senate Badge befestigt. Die Gestalt wurde größer. Ein Abadar-Anhänger verbannte den "roten" mit einem Befehl.
Mit einem Mal wurde es dunkel und still.
Die Relokation
Alles war weg. Niemand war mehr da. Die Gefährten befanden sich nicht mehr im Senat. Es schien eine Art verlassenes Archiv zu sein - alles ist staubig und modrig. Das Schimmern von Valorants Scimitar und ein magisches Licht erleuchtete die neue Lokation.
Valorant erwähnte, dass das rote Wesen ein Efreeti - ein Feuerwesen, ein Genie - und kein Teufel war, der seinen Bruder und seinen Vater in der Vergangenheit in Casmaron getötet hatte.
Die Flucht aus dem Dunkel
Die Gruppe untersuchte die Räumlichkeiten und musste sich vor Ratten, Rattenschwärmen und einer "Sackratte" - eine Ratte mit Gesicht (Ratling) erwehren. Magisch begabt hatte es sich mit einer Art "Dimensionssprung" in Sicherheit gebracht, bevor Valorant ihn dahin schlitternd erreichen konnte. Cinnard verlor bei diesem widerlichen Anblick kurzzeitig die Nerven und musste sich fluchtartig zurückziehen. Dieses böse Biest ist ein Fleischfresser und vernascht am liebsten kleine Kinder. Die Ratten hatten sich kleine Tunnel zu den verschiedenen Räumen gegraben.
Plötzlich war die Stimme von Martella in den Köpfen der Akteuren präsent. Sie fragte nach ihrem Aufenthaltsort und riet zur Flucht. Es konnte nur eine kurze Antwort des Unwissens gegeben werden.
Auf einer Seite eine Ganges hing ein Portrait von Galitian Maramaxus von der 4th Army of Exploration. Cinnard fand nach kurzer Suche ein Schloss - nur hatten die Gefährten keinen Schlüssel dafür. Dieser konnte aber im Bücherregal aufgefunden werden, dessen Werke - primär religiöse Texte zu Aroden - in chronologischer Reihenfolge geordnet waren.
Merek spürte jedoch den lebenden Tod, also wurde entschieden zu rasten. In einer Ecke fanden die Gefährten Ausrüstungsgegenstände (Studded Leather, Darts, Longswords, Dagger, Rapier, etc.) und begaben sich zur Nachtruhe. Vorher sackte Dulgir noch 2 erhaltene Flaschen guten Wiskys ein.
Folgende Reihenfolge für die Wache wurde getroffen: Valorant, Dulgir, Cinnard, Merek und dann Arawyn. Einmal mehr zeigte sich die geschichtlichen Veränderungen. Bisher musste im sicheren Oppara niemals Wache gehalten werden!
Die Nacht verlief äußerlich ruhig, doch die Geschehnisse des Tages machte den Streitern zu schaffen.
Nach diesem Abend war nichts mehr wie es war. Dieser Tag ging als "Exaltation Massacre" in die Geschichte Taldors ein. Was niemals Eingang in die Beschreibung der Geschehnisse fand, war jedoch viel erschreckender. So unwirklich das Morden auch war, hätte es schlimmer kommen können? Stellen wir uns vor, ein großer Teil der Adeligen wäre durch einen vergifteten Wein benebelt oder sogar tot? Eine Schlacht ohne Gegenwehr. Was wäre, wenn Kalbio durch einen Doppelgänger ersetzt worden wäre. Kalbio, der der direkt neben Princess Eutropia stand.
War das Entkommen ein wirklich ein Segen oder ein Urteil: In tausend Jahre alten Katakomben zu verrotten, so wie die Walcofindes (Mauerseelen)? Waren Martella, die Prinzessin und auch Orlundo wirklich in Sicherheit? Waren alle Gefahren, die verborgen im Senat lauerten wirklich gefunden oder würden noch weitere Falle aus dem Hinterhalt zuschnappen?
Der Schlaf kam spät, die Träume um so heftiger. Insbesondere Valorant schien zu kämpfen und murmelte im Schlaf Worte wie Nishaa, Reshi und Schodan.
Tag 5 – Irgendwo (04. Sarenit 4718)
Der Morgen danach
Am nächsten Morgen stellte Dulgir Teile des verrotteten Essens wieder her, um die Gruppe bei Kräften zu halten. Zuvor hatten er und Valorant meditiert. Arawyn hielt ein Zwiegezwitscher mit Eritryce. Merek betete - jedoch nur kurz. Der Weg zu Pharasma scheint ein schneller zu sein.
Die Gemäldetür wurde geöffnet und eine hooded lantern (Continual Light) wird aufgenommen. An der Wand war ein runder Schriftzug - Eros Glendower, Gelehrter der arkanen Künste beschwerte sich, dass er den Senatssitz seines Vater übertragen bekommen hatte.
Durch einen weiteren Geheimgang trat die Gruppe und fand einen leblosen Körper (Lord Develin Manshum), aber auch weitere Überlebende. Diese wurden auch irgendwie in dieses Gebäude transportiert. Aus einer Wand drückte sich ein Wesen heraus und schlug aus dem Hinterhalt zu - mit vereinten Kräften konnte es aber zerstört werden. Dulgir meinte, es könnten gequälte, eingemauerte Seelen gewesen sein - ein Walcofindes.
Abermals erklang die Stimme von Martella. Maxillar Pythareus wurde anscheinend nicht angegriffen. Es gab Kämpfe in den Straßen von Oppara.
Ein Adeliger, Lord Wilfen Botoles, hatte sich hier mit anderen verschanzt - zudem finden wir weitere Schriften an der Wand. Lady Malphene Trant und ein Halbling namens Imistos Gulbend gesellte sich zur Gruppe. Ihre Begeisterung Cinnard und seine Freunde zu sehen sprach Bände. Es wurde aber verabredet das Kriegsbeil beiseite zu legen und gemeinsam zu entkommen.
In der Mitte öffnete sich ein Raum, der mit einem großen Tisch und einer Schatulle mit Gebeten zu Aroden und einer magischen Schriftrolle (Cure Wounds, Invisibility u. Summon Monster 2).
Glasschränke und Vitrinen standen in einem weiterem Raum mit alten Rüstungen und Waffen - nur waren diese aus anderen Epochen und in keinem gutem Zustand. Auch hier fanden sich runde Symbole - teils eingeritzt, teils gemalt. Valorant fand eine starke magische Aura in einem von den Glaskästen, eine leichte Armbrust mit schönen Löwenmechanik - wohl Dignitys Barb, das Original der 4th Army of Exploration. Seiner Warnung des unwürdigen Entwendens wurde mehrstimmig widersprochen und verhallte im Raum, als sich 2 der Rüstungen links und rechts des Raumes in Bewegung setzen. Sie waren die Quellen von Mereks unguten Gefühl. Ini!