War for the crown – Das neue Taldor - Ausgabe 18 (15. September 2024)

Tag 252 cont. - Yanmass / Avin (07. Calistril 4719)

Das Encircling Bower

Cult Dwarf Cultist Prince Carrius

Einst ein imposanter Rundbau, sind die Ziegelbögen und Steinornamente dieses großen Theaters heute unter Kletterrosen, Weinreben und Efeu kaum noch zu erkennen. Was dieses Theater vor dem Einsturz bewahrt, ist nicht zu erkennen. Die steinerne Markise zwischen den beiden Eingängen trägt den fast unleserlichen Text: "Die umschließende Kuppel heißt Sie in ihrer Umarmung willkommen".

Das kreisförmige Gebäude hat einen Durchmesser von 120 Fuß, ist 40 Fuß hoch und wird von einem kuppelförmigen Dach gekrönt, das himmelblau mit weißen Wolkenfetzen bemalt ist. Abgesehen von gelegentlichen Steinverzierungen, wie Ecksteinen und anderen Akzenten, bestehen die Wände der Encircling Bower aus bröckelnden Ziegelsteinen.

Ein kräftiger Backsteinbogen führt zu einem kurzen Durchgang in das Theater, der zehn Fuß breit ist. Die steinernen Ornamente auf dem Ziegelstein sehen aus wie Blätter und Zweige, aber ein überwuchertes Efeugewirr macht den Durchgang zu einer echten Laube. Die Eingänge führen zu Gängen, die geschwungene Bögen von Bänken rund um die fast kreisförmige Bühne halbieren. Der Zuschauerraum ist mit stark abgenutzten Steinen gepflastert, aber der größte Teil des oberen Stockwerks besteht aus Holz. Die untere Ebene des Theaters ist durchgehend 15 Fuß hoch.

Inmitten von Kletterrosen und Efeu steht ein alter Rundbau, der den Anschein erweckt, als würde er nur noch durch das dichte Geflecht der Pflanzen zusammengehalten. Einst ein Theater, dient er nun als Versammlungsort des geheimnisvollen Twilight Child-Kults. Vor dem Eingang erstreckt sich eine steinerne Markise, während der Bau selbst mit einem Durchmesser von 120 Fuß und einer Höhe von etwa 40 Fuß Platz für bis zu 60 Personen bietet. Zwei düster dreinschauende Zwerge in blauen Roben und Skullcaps bewachen die Eingänge.

Am Eingang steht ein schlanker, gutaussehender Mann mit feinen Gesichtszügen – Altan, der in einer dunkelblauen Robe mit silbernen Stickereien gehüllt ist, die einen Hauch von Mystik verströmt. Arawyn erklärt der Gruppe, dass Altan von den Ebenen berührt sei und somit kein reiner Mensch. Als die Gefährten eintreffen, werden sie von Altan begrüßt, der ihnen – als Neulinge der Versammlung – bevorzugt Einlass gewährt. Er führt sie in den Saal, wo freie Plätze auf sie warten. Ein grüner Vorhang verbirgt teilweise die Bühne, in deren Mitte eine Falltür zu erkennen ist. Das Publikum ist bunt gemischt, von einfachen Bürgern bis zur Mittelschicht, hauptsächlich thaldanisch und kelish. Dulgir sucht nach magischen Auren und entdeckt einige, jedoch nichts von großer Bedeutung. Die Türen werden verschlossen, und die Wachen nehmen im Inneren ihre Position ein. Eine Wiederholung der Krönungszeremonie?

Zeremonielle Gesänge in Celestial durchdringen die Luft, Lieder von innerer Besinnung, Vergänglichkeit und dem Versprechen von Wohlstand für alle. Vier verhüllte Gestalten in blauen Roben betreten die Bühne. Durch einen sanften, goldenen Nebel erscheint plötzlich ein schwebender Jüngling – angeblich Prinz Carius. Dulgir und Merek spüren schwache, finstere Strömungen bei den drei Hohepriestern, doch weder beim Jüngling noch bei der Hohepriesterin Jelona. Sogar untote Energien werden von Merek wahrgenommen, jedoch nicht in direkter Nähe des Jünglings. Sollte der Prinz nicht untot sein? Oder durch welche dunklen Künste wurde ihm neues Leben eingehaucht?

Im Verlauf der Zeremonie berichtet die Hohepriesterin von den Sorgen der Anwesenden, und der Jüngling nimmt einem Gläubigen die Angst – ohne jegliche Gegenleistung. Arawyn tritt plötzlich hervor, zieht alle Blicke und vereinzelt lautstarken Protest auf sich und spricht von seinem fieberhaften Leiden. Es werden Murren und Stimmen, die behaupten, Arawyn könne sich selbst Heilung leisten.

Ein älterer, hagerer Mann mit dünnem Haar erhebt sich. Er trägt einen Turban, hat einen stoppelig-bärtigen Gesichtsausdruck und markante Zahnlücken:

„Er ist ein Bearded, er hat Geld, er soll zu Abadar gehen. Das Twilight Child ist für uns da. Ich bin Tariq, der Töpfer und meine Geschäfte liefen schlecht! Ich habe mir den Rat zu Herzen genommen, die Augen nach Gelegenheiten offen zu halten. Ich arbeite jetzt in einer Schmiede von Lady Carmellio Rauls und fertige Waffen mit meinen geschickten Händen. Waffen, die gegen die Räuber in den Plains eingesetzt werden.“

Ein einfacher Ziegenhirte mit strengen Geruch meldet sich zu Wort:

„Ich bin Khalid. Meine beiden Ziegen sind wieder gesund. Sie geben wieder Milch“

Eine Frau in bunten, schöne Gewänder gekleidet eher aus der Mittelschicht spricht:

„Ich bin Sina und geflohen von meinem gewalttätigen Mann. Immer hatte ich Angst. Aber das Twilight Child hat mir die Angst genommen und mir Ruhe und einen klaren Kopf geschenkt. Ich habe meine Sachen gepackt und bin zu meiner Schwester gezogen. Der Firewatch habe ich von seinen Diebstählen berichtet und sie haben ihn festgenommen.“

Jelona offenbart die die adelige Identität von Arawyn und warum die Gruppe den Ort aufgesucht hat – eine Prüfung des Glaubens. Doch Arawyn wird gewarnt: Nur seine eigene Stärke, in Verbindung mit der Hilfe des Twilight Childs, könne ihn retten. Mit einem Wink des Twilight Child scheint Arawyn geheilt zu werden – doch es ist die Hohepriesterin, die die wahre Kraft einsetzt. Ist dies alles nur eine Inszenierung, bloße Täuschung?

Gestärkt und voller Elan bietet Arawyn der Gemeinschaft großzügig seine Hilfe an – ein Angebot, das er vielleicht bald bereuen wird. Die Gläubigen berichten von ihren Wundern und Segnungen. Merek bemerkt, wie Arawyn und Dulgir von der Zeremonie zunehmend eingenommen werden. Es kommt, wie es kommen muss – keine gute Tat bleibt ungesühnt. Arawyn wird gebeten, ein Kind zu heilen, das an der Beulenpest leidet – etwas, das er nicht vermag. Dennoch verspricht er, das Kind zum Tempel des Abadar zu bringen. Doch bevor dies geschehen kann, entdecken die Gefährten ein brennendes Haus in der Nähe...

Der Brand

Burning House Rast Milxena Ospher

Dicke Rauchschwaden quellen aus dem brennenden Haus, dessen Wände unter dem unerbittlichen Knacken und Knirschen der Flammen zusammenzubrechen drohen. Die Hitze ist erdrückend, sengend, und bei jedem Atemzug füllen sich eure Lungen mit heißer, beißender Luft. Plötzlich, aus dem tobenden Feuer, tauchen drei unheimliche Gestalten auf. Wie Geister des Feuers schweben sie lautlos aus dem Inferno in den dunklen Hinterhof, wo die Schatten von den Flammen unruhig tanzen.

Ihre deformierten, sackartigen Körper pulsieren grotesk, als ob das Feuer in ihnen weiterlebt, während sich ihre verschrumpelten, winzigen Augen fast vollständig im geschmolzenen Fleisch ihrer Gesichter verlieren. Rauch zieht in dicken Schwaden um sie herum, doch sie gleiten unbeeindruckt durch die heißen Wellen des Feuers. Über ihnen knistert und kracht das brennende Holz, als die Flammen gierig alles verschlingen, was sie erreichen können.

Am Ort des Feuers angekommen, fanden die Gefährten nicht nur den Leichnam eines erschlagenen Mannes, sondern auch seltsame, schwebende Wesen, die aus dem brennenden Gebäude herausströmten. Ein einziger Blick eines dieser Kreaturen genügte, um Cinnard und Dulgir in ihrer Bewegung zu erstarren. Doch Dulgirs beschworene Hand und Merek setzten den Wesen zu, während Arawyn sie geschickt reihum in tiefen Schlaf versetzte oder mit funkelndem Glitzerstaub blendete. Sobald Cinnard wieder die Kontrolle über sich gewann, nutzte er die Gelegenheit und führte gnadenlos Coup-de-Grâce gegen die verbliebenen Wesen aus. Dulgir identifiziert sie als Rast von der der Feuerebene - wie der Efreeti.

Die Gemeinschaft half, das brennende Haus zu löschen, wobei Merek durch seine Fähigkeit, Wasser entstehen zu lassen, den Vorgang erheblich beschleunigte. Wie sich herausstellte, gehörte das Gebäude Corbin, einem Juwelenhändler der Stadt, doch mehr war über ihn nicht bekannt.

Währenddessen befragte Milxena Ospher, die Leiterin der Firewatch, Zeugen und ließ sich die Ereignisse schildern. Im Erdgeschoss des Hauses wurden Reste beschworener Magie gefunden. Doch wer hatte diese Wesen gerufen – und aus welchem Grund?

Tag 253 - Yanmass / Avin (08. Calistril 4719)

Die Rückkehr ins Gästehaus

Die Nacht brachte Arawyn, Dulgir und Merek keine Ruhe. Alle drei wurden von finsteren, blutrünstigen Träumen heimgesucht. Könnte es sein, dass auch sie nun von der Schlafkrankheit betroffen waren? Um sein Wort zu halten und keine Schwäche zu zeigen, schleppte sich Arawyn, begleitet von Cinnard und Valorant, zurück zum Encircling Bower, um die Bittstellerin in Empfang zu nehmen, die er am Vortag vertröstet hatte.

Nach einem kurzen Gespräch brachten sie die Tochter der Frau in den Abadar-Tempel, wo sie gegen ein klingendes Entgelt heilende Kräfte erfuhr. Arawyn untersuchte die Ursache der Albträume und konnte zumindest feststellen, dass sie nicht von einem Fluch herrührten. Doch die Frage blieb: Woher kamen diese morbiden Träume?

Das Tagebuch

Mutter von Valorant

Cinnard und Valorant begeben sich zu Azizas Coffeehaus, in der Hoffnung, von Valorants Mutter mehr über den Efreeti, die Feuerebene und die Rast zu erfahren.

Nach langem Schweigen und schweren Tränen übergibt sie schließlich das alte Tagebuch von Valorants Vater, doch nicht ohne eine eindringliche Warnung vor dem, was darin verborgen liegt. Welche dunklen Geheimnisse mag es wohl enthüllen? Sie fleht die beiden an, Rashaid nichts davon zu erzählen – sie will die Geister der Vergangenheit und den Schmerz nicht wieder aufleben lassen. Yanmass will sie um keinen Preis verlassen, doch sie zieht es vor, sich zu verstecken, statt eine offene Konfrontation zu riskieren.

Beim Verlassen des Coffeehauses nehmen Cinnard und Valorant noch drei Quah-Rituale mit, um ihren kranken Gefährten zu helfen.

Am Nachmittag, nach einem Quah, waren die ehemals vom Albtraum geplagten Gefährten wieder ansprechbar. Doch bei Arawyn kehrte die Krankheit, die zuvor als geheilt galt, erneut zurück. Dieses Mal jedoch überwand er sie aus eigener Kraft. Die Heilung erwies sich somit als nur temporär und nicht von dauerhafter Wirkung.

Der Besuch

Yander Merkondus Sir Argentus Thalish

Graf Yander Merkondus und Sir Argentus Thalish erschienen trotz des Affronts einer unbeantworteten Einladung, um über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen. Sir Argentus, ein Mitglied einer alten Adelsfamilie und Experte im Auffinden von Spionen, begleitete den Grafen. Arawyn erschuf eine Zone of Truth, in der offen gesprochen wurde. Argentus berichtete von mehreren verschwundenen Reitern der Thaldan Horse, die nach einem Besuch im alten Orvestikar Manor, einem Herrenhaus außerhalb von Yanmass, verschwunden waren. Nicht eine Person, sondern das Anwesen selbst schien im Mittelpunkt der Ereignisse zu stehen. Beide Gäste vermuteten einen Spion innerhalb der Thaldan Horse, den es zu entlarven galt. Sie erwähnten zudem, dass die Banditen organisiert seien und gezielt wertvolle Gegenstände stehlen würden – Commander Staubel sei bereits auf der Jagd nach ihnen.

Sie scheinen mehr über die Träume zu wissen, halten jedoch bewusst Informationen zurück. Sir Argentus plant, Gruppen von Kopfgeldjägern wie die Korsvosan Bravos zu befragen, um weitere Hinweise zu erhalten.

Graf Yander ließ die Gefährten wissen, dass er sie beobachten ließ, und warnte eindringlich davor, ohne die Zustimmung des Rates gegen die Jünger des Twilight Childs vorzugehen, da dies die fragile Ordnung in Yanmass gefährden könnte. Nach dieser Warnung verließen die beiden das Gästehaus.

Kurz darauf kehrte Argentus jedoch allein zurück, um Valorants Dienste für Baron Mauston Kustios in Oppara zu würdigen. Er fügte hinzu, dass sich in der Region von Hedge Hill nicht wie vermutet eine Dryade, sondern eine Soldatin namens Galindra Ondrek aufhielt, die er am nächsten Nachmittag verhaften wollte. Ein subtiler Hinweis, der die Gefährten vielleicht dazu anregen sollte, vorher "vorbeizuschauen" und Informationen zu sammeln?

Die Suche im Hedge Hill

Roofgarden Corporal Galindra Jonrek

Die Gefährten machten sich auf den Weg nach Hedge Hill, um Valorants alte Kameradin zu finden. Sie umrundeten den See, ohne zunächst etwas Auffälliges zu entdecken. Doch Merek, stets wachsam, stieß auf einen verborgenen Pfad und hörte merkwürdige Geräusche aus dem Süden. Gerade noch rechtzeitig entging er einer tödlichen Falle aus schwingenden Pfählen, die ihn beinahe aufgespießt hätten. Kurz darauf erwachte ein aggressives, pflanzenähnliches Wesen – ein Roofgarden – das sein Territorium erbittert verteidigte. Gefährliche Dornen schnellten hervor, während das Wesen versuchte, die Gruppe zu packen. Es schleuderte feurige Kapseln, die erheblichen Schaden anrichteten, doch Dulgir entkam geschickt. Die Gefährten kämpften mit Pfeilen und Stichen, wünschten sich jedoch eine Sense herbei. Schließlich besiegelte ein ohrenbetäubender magischer Schrei von Arawyn das Schicksal der Kreatur.

Wenig später erschien Corporal Galindra Jonrek und führte die Gruppe zu ihrem Lager. Sie berichtete, dass Commander Jaliessa Staubel missliebige Soldaten, darunter auch ihren Bruder, in den sicheren Tod geschickt hatte. Zudem erzählte sie von einem Angriff durch einen mächtigen Magier im Orvesticar Manor – ihr Pferd war versteinert, sie selbst konnte knapp entkommen. Auch der gesuchte Spion Meir Dratavis war dabei gewesen, sodass seine Überreste vermutlich dort zu finden seien.

Die Gefährten beschlossen, mit Graf Yander vorsichtig zusammenzuarbeiten und am nächsten Morgen zum Orvesticar Manor aufzubrechen. Ein Bote sollte bereitstehen, falls der Ausflug länger dauerte – schließlich waren sie zum Essen eingeladen worden.

Ende