Kingmaker Tagebuch – Teil 20 (08. Dezember 2019)

Tag 434 cont. – Die Erinnerungen des Fischers (30. Gozran 4711 / Koord: 07.04.)

Svetlana erzählt uns vom dem Fischer Ivan, der seit ein paar Tagen krank ist und anscheinend in Träumen von Fieber auch von Bruin und Verantwortung fantasiert. Wir machen uns direkt auf zu ihm, und seine Frau lässt uns rein. Ihm geht es viel besser, denn er macht einen ganz normalen Eindruck. Aber ich sehe Angst in seinen Augen, als er von uns befragt wird. Schließlich will er nicht in seinem Haus unter den Augen seiner Frau sprechen und will uns Auskunft an einem anderen Ort geben.

In der Burg erzählt er uns von seiner Begegnung mit einem besonderen Fisch, der laut seinen Beschreibungen wohl eine Nixie ist. Diese hat er in einem Netz gefangen, wo sich der Fisch dann in dieses Geschöpf verwandelt hat. Sie hat ihn in Ihren Bann geschlagen und war diejenige, die ihn mit Geisteskraft beeinflusst hat, in das untere Gebiet beim Tuskwater zu fahren und die Drachenschildkröte zu bekämpfen. Sie hat in ihm eine Sehnsucht entfacht, die ihm peinlich gegenüber seiner Frau ist und ihn immer wieder auf den See getrieben hat. Erst seit seiner krankheitsbedingten Auszeit ist ihm nach Tagen des Fiebers dieser Schleier aufgefallen und nun fährt er nicht mehr hinaus. Wir können ihn beruhigen, ihm die Sache mit dem Bann erklären und geben ihm unsere guten Worte inkl. Gold von Gannokh auf den Weg, wieder näher bei Tuskwater Rock mit seinen alten Kollegen zu fischen.

Wir sprechen noch eine Zeit lang über diese neuen Informationen, doch viel mehr als Mutmaßungen können wir nicht tun. Da für uns keine besondere Gefahr von dieser Nixe ausgeht und ein Auffinden aktuell mehr als schwer wäre, wollen wir mit unserem Boot und 2 Pferden zu Elga übersetzen, um dann nach dem Gespräch mit Ihr in den Westen zum Fort zu reisen. Der nächste Monatsanfang soll uns zum Flinkling führen und ob wir dann mit ihm ins Gespräch kommen, soll das Schicksal entscheiden.

Gannokh erzählt uns eines Abends noch von der Begegnung mit Lily Teskärtin, einer vollbusigen Dame von Format. Sie ist interessiert, die Taverne zu führen und einen entsprechenden Glanz in unsere Stadt zu bringen. Sie bietet Gannokh einen magischen Umhang an, der besonders beschützen soll, falls wir im Westen bei den elfischen Ruinen dieses Forts ein Andenken für sie mitbringen können. Angeblich hat Lily Teskärtin Erfahrung in der Branche und Gannokh könnte sie sich als Besitzern der Taverne vorstellen.

Tag 435 bis 439 – Auf zum Elfenfort (1. bis 5. Desnus 4711 / Koord: 07.04./08.04./08.05./08.06./08.07.)

Am 1. Desnus treffen wir uns am Ufer und entfalten unter einigen Blicken von Bürgern und unseren Fischern als Seeleute unser Faltboot. Carax erscheint mit einem neuen großen Stab, an deren Spitze er den Edelstein mit dem Wasserelementar eingelassen hat. Amos nimmt die erbeutete magische Axt an sich und mein Packpferd wird ordentlich beladen. Die Pferde auf das Boot zu bringen, ist die schwierigste Aufgabe, aber Gannokh und Ulgan mit göttlicher Unterstützungen schaffen es, so dass es Richtung Elga losgeht.

Nach rund 5 Stunden Fahrt und einem aufmerksamen Auge auf den Tätigkeiten der Crew kommen wir bei Elga an, die sich über mögliche Nixies im Tuskwater nicht wundert. Sie lassen sich gegenseitig in Ruhe, kennt aber keine. Amos bekommt noch etwas von einer übel riechenden Wurzelsuppe, aber das ist definitiv nichts für mich.

Am nächsten Tag gehen wir tiefer in den Wald, Amos führt uns wie eh und je zielsicher nach Westen. Gannokh sitzt auf seinem Pferd, Ulgan hat sich auf ein von Carax gezaubertes Pferd gesetzt und wir gehen durch die Bäume hindurch. Amos Laune geht es wieder besser, hier in der Natur fängt er wieder mal an, Ulgan zu ärgern. Schön, dass mein Freund wieder etwas mehr Leichtigkeit verspürt. Wir treffen auf den Murks, der sehr breit ist. Er scheint eher flach zu sein und seine Ufer sind schlammig und sumpfig, sein Wasser stinkt nicht. Ein Überqueren können wir nur mit Ulgans Hilfe bewerkstelligen und so haben wir am 4. Desnus die komplette Gegend erkundet. Ulgan isst weniger und mir geht es sehr gut, obwohl ich nichts mehr esse und so wenig schlafe. Ist schon erstaunlich, ich fühle mich stets bereit für den Tag.

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Westen, denn wir wollen auch die Gegend um das vermeintliche Fort erkunden. Sa-Adrin haben wir leider bisher nicht mehr gesehen. Der Wald wird noch dichter, den Tag kommen wir damit noch langsamer voran und am frühen Abend dieses 5. Desnus entdeckt Amos einen sehr alten Pfad im Wald, der rund 1 km vom Fluss entfernt liegt. Wir folgen ihm Richtung Nord-Westen, wo wir die Quelle des Murks vermuten.

Tag 439 cont. – Der Kampf im Elfenfort (5. Desnus 4711 / Koord: 08.07.)

Als die Sonne untergeht, entdecken wir in der Ferne von ca. 500 Metern einen Turm. Zudem hören wir Geräusche eines Flusses, wir haben unser Ziel wohl erreicht. Amos geht als Kundschafter vor und wir verabreden, dass wir ihm nach ca. 15 Minuten ohne Rückkehr suchen würden. Wir werden langsam unruhig, doch nach fast 15 Minuten erscheint Amos mit Zweigen und Blättern getarnt neben uns. Er berichtet uns von dem Fort und wir entscheiden, das letzte Tageslicht noch zu nutzen, da er keine Bewegungen oder Spuren entdeckt hat - trotz Einwände von Carax. Da wir nicht über das Geröll einer eingestürzten Mauer klettern wollen, nehmen wir den Weg zum Eingang, der keine Tore mehr hat.

Gannokh reitet vor, Amos klettert die Wand hoch und als Gannokh am Tor absteigt, kommt plötzlich aus dem ganzen Gewächs ein Fallgatter runter, das Gannokh und sein Pferd nur knapp verfehlt. Der Eingang ist damit versperrt und der Schlag hat den ganzen Bereich klar gezeigt, dass wir nun hier sind. Amos findet zwar auf der anderen Seite den Mechanismus, aber aufgrund des Alters funktioniert es nicht mehr. Meinem Vorschlag zum Anheben kommen meine Freunde nach und mit einem Kraftakt von Ulgan schaffen wir es hindurch.

Völlig überraschend gibt es in unserer Nähe kleine Explosionen und danach können Amos, Carax und ich nicht mehr klar denken. Ich greife sogar Carax an, Amos will Gannokh attakieren und dann explodiert nach einem wahnsinnig schnellen Vorbeirennen des Flinklings ein Feuerball, der Carax und mich ordentlich brennen lässt. Ich kann mich zwar danach heilen, doch danach explodieren Blitze in unserer Mitte. Unsere Gedanken sind immer noch verwirrt, ich schlage mich mit meinem Rapier ins Gesicht. Carax sieht schon ordentlich mitgenommen aus. Ulgan versucht weiter unten, den Flinkling zu erwischen. Kurz darauf sticht mich dieses Wesen und ich werde bewusstlos.

Gannokh weckt mich auf und der Kampf muss weiter getobt haben. Carax liegt am Boden, Amos klettert über die Mauer und ich höre Gannokh beten. Es ist wie mein erster Blick befürchtet: Carax ist tot. Zwei große Axtwunden sind zu sehen. Eine Wut steigt in mir auf, ein Hass auf diesen Flinkling, ein Zorn, Carax nicht geholfen zu haben, dass ich ohne Nachdenken trotz schwerer Wunden über das Geröll klettere, mir weitere Wunden zufüge und zerschunden in den Wald in allen Sprachen schreie, damit dieser Flinkling zurückkommt. Ich bin so wütend, dass es länger braucht, bis meine Freunde mich wieder in Richtung Vernunft bringen können.

Amos ist nicht mehr zu sehen, ebenso wenig der Flinkling und das letzte Tageslicht neigt sich immer mehr dem Ende entgegen. Plötzlich wird von Ranken und Gräsern Carax Leichnam förmlich weggetragen, so dass meine Emotionen gerade wieder mit mir durchgehen. Gannokh, Ulgan und ich eilen dem toten Carax zur Hilfe, doch meine zwei starken Freunde werden von den Gewächsen festgehalten und verlangsamt. Ich komme zwar geschickt hindurch, ziehe auch das Langschwert aus meinem Köcher, doch nach 2 erfolgreichen Hieben gegen das große Geflecht mit den Totenschädeln trifft mich ein Schlag zur Bewusstlosigkeit.

Als ich dann die Augen wieder aufschlage, ist der Kampf vorbei. Die zwei haben diese Pflanzenwesen besiegt, Carax ist bei uns. Wir beschließen ein klein wenig außerhalb auf Amos zu warten, da eine Suche sinnlos erscheint. Nach rund 2 Stunden bauen wir unsere Zelte auf und rasten. Ich halte Wache, da ich eh nicht schlafen kann. Warum war mein Geist zu schwach, diese Verwirrung abzuschütteln? Ich hätte Carax helfen können…

In der Nacht wird es plötzlich kälter um mich und ich wecke die anderen, als ich entfernt eine Gestalt langsam auf uns zukommen sehe. Meine fliegenden Lichter erhellen die Frau, die mit einem alten edlen grünen Kleid ruhig auf uns zu schreitet. Die Ansprache von mir ignoriert sie, magische Auren hat sie nicht, doch dann merke ich, wie sie Ulgan in Ihren Bann schlägt. Mit meinen beflügelten Worten in unseren Köpfen gehen wir in den Kampf, Gannokh und ich Seite an Seite, Ulgan hilflos zwischen uns. Zu allem Unglück, denn ich erkenne die weiße Lady als eine Boaban Sith, eine verfluchte Fee, kommt noch ein Helfer von Ihr von der anderen Seite, ein dunkler grauer und häßliches humanoides Wesen mit Krallen und Bissattacke. Mein Rapier hilft trotz erfolgreichem Treffer nicht, aber Gannokh kann mit den Worten zu seinem Gott und meinen im Ohr seine Axt tief in die Wesen treiben, so dass dann auch Ulgan wieder vom Bann befreit ist und mit vereinten Kräften diese Angreifer getötet werden können.

Etwas später in der Nacht kommt Amos zurück zu uns. Er hat den toten Flinkling dabei, in zwei Hälften geschlagen. Seine Jagd war risikoreich, aber von Erfolg gekrönt. Er gibt zu, dass er dabei wenig nachgedacht hat; ich kann es ihm hier nicht übel nehmen. Wir haben das Gefühl, das elfische Fort von seinen üblen Bewohnern befreit zu haben, doch der Preis mit dem Tod von Carax war viel zu hoch. Ulgan berichtet, dass große göttliche Macht und ein reiner Edelstein einen Toten wieder zurückholen kann. Ich habe das zwar in Geschichten und Liedern schon gehört, aber soll ich mich an diese Hoffnung klammern? Zumindest ist dieser Funken entfacht und in uns allen kommt der klare Wille zum Ausdruck, dass wir jede Chance nutzen müssen, um unseren Freund zu uns zurückzubringen. Möge Gannokh und Sa-Adrin, Ulgan und Gorum, Djod und Erastil, das unentdeckte Fort mit vermeintlichen Schätzen aus der Vergangenheit und das Schicksal dazu beitragen, dass uns dies gelingen möge.


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