Xnauth's Kuhhaut – Teil 3 (11. Juni 2011)

14. Pharast

Was im Innern der Metzgerei vor sich geht kann ich nur erahnen. Offensichtlich sind die Cowhammer Boys mit der Inhaftierung nicht einverstanden. Die hochgebildeten Gesetzeshüter setzen all ihr diplomatisches Geschick ein, um dieses Zusammentreffen unblutig zu beenden. Ein Kampf entbrennt so schnell wie ein Lauffeuer die Shingles niederreißen würde. Tyrion, der als einziger noch draußen steht ruft verzweifelt einen Waffenstillstand aus, der während des Gesprächs immer mal wieder kurzzeitig ausgesetzt wird und letztlich ungehört verhallt. Als fadenscheinige Erklärung werden hier glitschige Schwertgriffe und nervöse Abzugsfinger ins Feld geführt. Ja, die Tücken der Körpersprache. Unterstützt wird der Metzger noch von zwei weiteren Schurken.

Währenddessen habe ich es mit weit aus mächtigeren Gegnern zu tun. Die Tür zum Schweinestall gibt sich unbeeindruckt und verweigert mir hartnäckig den Zugang zum Haus. Letztlich gelingt es mir dann doch durchzubrechen und meinen Überraschungsangriff fortzusetzen. Im Schweinestall sind zwei riesige, wutschnaubende Eber eingesperrt. Ich überlege mir kurz sie freizulassen, entscheide mich dann aber dagegen, da ich mir der Loyalität der Tiere nicht sicher bin. Als ich die Metzgerei betrete versucht ein stämmiger Kerl mein Gesicht mit einem Kriegshammer zu bearbeiten. Er lauert mir auf. Ein wuchtiger Hieb mit dem Greatsword beendet den Kampf jedoch sofort. Letztlich wird der Schlachter in seiner eigenen blutgetränkten Halle wie eines seiner Schweine aufgeschlitzt. Niemand ist in der Nähe, um die Poesie dieses Moments aufzunehmen und ich gehe weiter.

Die Lage im Verkaufsraum ist fast unter Kontrolle als ich angestürzt komme. Eine der Wachen hat sich ergeben, was mir jedoch nicht gleich auffällt. Er benutzt diesen abfälligen Namen, der mich noch wütender macht und meine Gedanken vollends in rotglühendem Zorn verschlingt. Die ehemalige Wache verendet mit abgetrenntem Bein. Den Rest von ihm verfüttere ich an die Eber. Nie wieder wird dieser Bastard mich beleidigen. Zyraso hat den anderen im Schwitzkasten. Ich will wissen wo Verrik ist und drohe ihm mit dem Bein, doch er zittert vor Angst. Aus dem bekommen wir nichts heraus.

Syrandor hat unterdessen das naheliegenste getan und das Obergeschoss durchsucht. Nach einem Scharmützel mit Verrik bringt er diesen als Gefangenen mit nach unten. Er ist schockiert über den Verlust seiner Freunde und eine Diskussion über politische Einstellungen entbrennt zwischen ihm und Tyrion. So ärgerlich und aufgebracht habe ich den Winzling noch nie gesehen. Ich kann dem Gespräch nicht folgen, aber die Sache ist klar. Nur starke Herrscher dürfen den Clan regieren, aber niemand darf dem ersten eines Stammes in der Notlage in den Rücken fallen oder sich von ihm abwenden. Das ist schändlich. Ich denke, Tyrion hat so etwas Ähnliches gesagt.

Calista bringt uns eine weitere „frohe“ Botschaft, die die Angelegenheit hier abrundet. Offensichtlich haben die Cowhammer Boys Menschenfleisch verkauft, um die Bewohner von Northpoint zu versorgen. Verrick ist ehrlich schockiert, er hat davon nichts gewusst. Ich probiere das fein säuberlich zurechtgeschnittene Kotelett, das Calista mitgebracht hat. Wie Kuh oder Schwein schmeckt es nicht. Um die Wahrheit herauszubekommen schleppe ich die verbliebene Wache zum Schweinestall. Während die Eber schon unter ihm vor gieriger Erwartung grunzen, gibt er uns die grausige Gewissheit. Entbehrliche Einwohner wurden zu „Kotelett Spezial“ verarbeitet. Damit ist er nicht besser als eine stinkende Ratte und auch als solche zu behandeln. Ich werfe ihn hinein und mache mich bereit die Nägel meiner Keule in den Kopf zu treiben, wenn er fliehen will. Irgendwie habe ich durch die Handlung den Unmut meiner Gefährten auf mich gezogen, denn plötzlich hängt mir Zyraso am Arm und versucht mich aufzuhalten. Es geht sehr schnell. Er beleidigt mich und ich versuche seinen Kiefer zu pulverisieren. Eigentlich ein völlig normaler Vorgang bei Unstimmigkeiten. Der Bursche ist aber flinker als ein Wiesel und mein Hieb geht daneben. Dann landet er einen mächtigen Schwinger gegen meine Schläfe. Davian erkennt die Gunst der Stunde, einen „ehrenvollen“ und risikolosen Kampf zu schlagen und die Hiebe kommen auch noch von der Seite. Ich gehe zu Boden.

Die folgenden Ereignisse wurden mir nur berichtet. Ausschmücken kann sie jemand anderes:

  • Tyrion versucht den Glauben an die neue Königin bei den Bewohnern zu stärken, die sich bei der Metzgerei versammelt haben.
  • Verrik gab ihnen Sicherheit und Essen. Erst als sie erfahren, welches Fleisch sie verzehrt haben kippt die Gegenwehr. Verrik ist kooperativ und versucht die Bewohner ebenfalls umzustimmen.
  • Auf dem Rückweg taumelt der betrunkene Hauptmann Grau aus einer Taverne mit Bierkrug-Symbol. Er glaubt „Neffi“ in Zyraso zu erkennen. Er wird eingeladen und in die Zitadelle gebracht. Grau wurde von einem berühmten Schwertmeister unterrichtet
  • Ein Bettler mit Brandnarben wird von Tyrion geheilt und zum Tempel geschickt.
  • Cessidia Kroft nimmt die Gefangenen in Gewahrsam. Später erfahren wir, dass Verrik begnadigt wird und der andere zum Tode durch Folter verurteilt wurde.
  • Wir sollten warten bis neue Aufträge anstehen.
  • Die Gefährten rasten in einem Gasthaus in Northpoint.

Ich erwache in einer Zelle in der Zitadelle. Mein Schädel brummt, ich muss kotzen. Ich verstehe nicht, warum sie mich nicht im Stall zurückgelassen haben, denn die Schweine geben loyalere Gefährten ab. Irgendwann besuchen mich die „Helden“. Zyrasos Wortschwall bricht über mich herein. Sie waren wohl mit meinen Handlungen in der Metzgerei nicht einverstanden. Selbst Syrandor ist gegen mich. Davians Anwesenheit reizt mich bis aufs Blut. Feiger, räudiger Hund, Bastard … (zwei weitere Sätze mit Flüchen). Nachdem die Litanei von Zyraso beendet ist, erkläre ich mich bereit weniger Selbstjustiz zu üben. Es ist schon besser langsam unter Folter zu sterben, als an die Schweine verfüttert zu werden. So ganz verstehe ich die Aufregung nicht. Ich hätte auch nicht gemeckert, wenn ich nur von Zyraso besiegt worden wäre. Unter Männern regelt man das so. Sollen mich halt nicht beleidigen. Aber ich werde es probieren. Ich spende dem Herrn der Münzen meinen Anteil für die heilenden Kräfte. Einen Teil bekomme ich zurück und kaufe mir eine Rüstung. Mit Kette werde ich vielleicht nicht so oft getroffen.

Die Zeit vergeht. Die Lage in der Stadt ist etwas stabiler geworden. Zwischenzeitlich hat die Königin zum Volk gesprochen. Sie beschwört die Zusammengehörigkeit, verweist auf die Tugenden der Sable Company und die Zusammenarbeit mit dem Seneshall. Tyrion spendet den Segen Adabars im Volk.

25. Pharast (Starday)

Auf dem Weg zur Zitadelle wird Davian von einem alten, zerlumpten Mann angesprochen, der ihm einen qualvollen Tod verspricht. Woher weiß dieser Alte von unseren Differenzen? Davian kann seinem Umklammerungsversuch entkommen und schickt ihn weg.

In der Zitadelle erwartet uns neben Cessidia Kroft ein Mann im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Sehr elegant gekleidet, offensichtlich von chelischem Blut. Er verbeugt sich tief und stellt sich als Venkarlo Orisini vor, dem Betreiber einer bekannten Schwertschule. Er hat Informationen für Lady Kroft und uns:

  • Der Botschafter von Cheliax: Darwayne Gios Andreus will vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung seinem Land eine Abnabelung von Korvosa vorschlagen. Dies könnten Handelssanktionen und Embargo bedeuten, letztlich auf Krieg.
  • Dabei stehen nur eigene Interessen im Vordergrund. Er will die Position der Handelshäuser von Korvosa schwächen und einen Preisverfall provozieren, damit er günstig Gebäude und Grundstücke in der Stadt kaufen kann.
  • Wir sollen ihn aufhalten, indem wir Informationen sammeln, die ihm schaden. Darwayne hat ein Laster. Er treibt sich in Eels End herum, eine Ansammlung von Schiffen. Dort gibt es alles, Drogen, Tavernen, Huren und Glücksspiel.
  • Geführt wird dieses entzückende Etablissement von Dewargo Barwasi, dem König der Spinnen.
  • Wir sollen dorthin gehen und herausfinden, welche Geschäfte der Botschafter tätigt. Ein Beweis für die Machenschaften ist unbedingt erforderlich.
  • Wir müssen nicht alle töten und den Ort brandschatzen. Dewargo zahlt Steuern und wird geduldet. Für einen Bestechungsversuch erhalten wir 1000 gp in einer kleinen Kiste.
  • Venkarlo warnt uns vor dem König der Spinnen, er ist sehr gefährlich.

Wir beschließen am Abend nach Eels End zu gehen und dort auszukundschaften. Ich werde mich am Nachmittag als Rausschmeißer bewerben. Ich werde abgewiesen und soll eine Stunde nach Sonnenuntergang wiederkommen.

An Eels End liegen vier Barken mit aufgebauten Hütten und eine Galeone mit einem Aal als Galeonsfigur.

  1. Dragon Breath: Verräuchertes Drogenschiff geführt von einem Gnom, der glückliche Träume verkauft
  2. Galeone 100ft lang mit zwei Aufbauten. Spinnentür kennzeichnet Eingang zu den Räumen von Dewargo. Nur das normale Deck ist begehbar. Der Rest wird von Wachen abgeschirmt
  3. Twin-Tigers: Spielhölle
  4. Golden Hawk: Gasthaus, geführt vom Gnom Tuggins
  5. House of Clouds: Freudenhaus mit Schlangenfiguren, Vögel, Kissen etc. etc

Die Gefährten verbringen einen Abend in Eels End und versuchen Informationen zu erlangen. Syrandor erliegt dabei den angebotenen Rauschmitteln und ist an diesem Abend nicht zu gebrauchen. Hätten wir nur die Katze geschickt, die ist vernünftiger und schlauer. Davian versucht sein Glück beim Spiel mit mäßigem Erfolg. Tyrion lässt sich von den Wachen herumführen und verfällt dem House of Clouds. Zyraso ist in geheimer Mission unterwegs, steht auf dem Hauptdeck herum und versucht seine weibliche Gesellschaft nach dem Botschafter auszufragen.

Als ich zurückkehre geleitet man mich in das Innere der Galeone. Dort erwartet mich ein Haufen Schläger, die wohl ebenfalls Arbeit suchen. Nach einer Stunde kommt Dewargo und begrüßt uns. Als Zeichen seiner Gastfreundschaft tischt er Essen auf. Ich esse nichts und warte erstmals ab. Nach zwei Stunden spreche ich ihn an und teile ihm mit, dass ich im Auftrag hier bin und Kontakt zu ihm knüpfen soll. Ich biete ihm Gold für Informationen. Er ist Interessiert und mit einem Treffen einverstanden. Es dürfen mich aber nur zwei Gefährten begleiten.

Am nächsten Abend treffen Tyrion, Zyraso und ich den Spinnenkönig. Syrandor und Davian bleiben auf dem Deck und halten sich bereit. Wir haben alle etwas gegen das Spinnengift geschluckt. Die Schurken vom letzten Abend sind auch wieder da. Der Spinnenkönig gibt sich von unserer Vorstellung gelangweilt und teils amüsiert. Er enttarnt uns als Lügner, ist aber letztlich bereit mit uns Geschäfte zu tätigen, wenn wir seine Spielchen mitmachen. Zyraso gewinnt mit beeindruckender Schnelligkeit und Geschicklichkeit das Turnier, indem er seine Widersacher vom Tisch stößt. Dewargo hält sich an die Abmachung und händigt uns Liebesbriefe aus, der er dem Botschafter entwendet hat. Er hat eine Affäre mit der Frau seines Vorgesetzten, Asmoda Ambusta, in seiner Heimat. Darwayne musste wöchentlich bei Dewargo erscheinen und die Briefe einzeln zurückkaufen. Das reicht uns und wir verlassen das Reich des Spinnenkönigs, erleichtert um 500 gp.