Xnauth's Kuhhaut – Teil 2 (30. April 2011)

12. Pharast 4708 (Samstag)

Ich ritze diese Aufzeichnungen in Kuhhaut für spätere Generation. Wenn es einmal schlecht lesbar ist, hat sich die Kuh zu stark bewegt. Dies sind nur die Eindrücke von Xnauth. Ich bin kein Gelehrter und daher kann ich es nur so aufschreiben, wie es mir in den Sinn kommt. Wenn ich in diesen Schriften jemanden beleidige, dann tut mir das zwar nicht leid, aber ihr lebt ja noch.

Ich finde keine Arbeit an diesem Tag und kehre am frühen Nachmittag wieder nach Thief Champ in meine Gemeinschaftswohnung zurück. Ich finde eine Karte an meiner Keule mit einer Einladung, der ich folge. Man verspricht mir den Aufenthaltsort von Gaedren Lamm. Mit diesem Mann habe ich noch den einen oder anderen Knüppel zu schwingen.

Ich werde nicht eingelassen in die Stadt. Diese überheblichen Chelaxianer-Wachen lassen mich nicht ein. Die Sicherheit der Stadt sei gefährdet, daher werden die Tore früher geschlossen. Ich muss durch den Fluss schwimmen und Stunden für einen geeigneten Weg in die Stadt suchen. So viele Wachen auf den Mauern habe ich noch nie gesehen.

Die Adresse ist in Midland. Ich gehe ins Haus, denn die Tür ist nicht abgeschlossen. Drinnen erwarten mich seltsame Gestalten, die mein offensichtliches Anliegen Gaedrem Lamm zu töten nicht nachvollziehen können. Ein Verrückter mit einem glühenden Brandzeichen auf der Stirn erzählt wirre Dinge. Zu seinen Füßen tummelt sich eine purpurne Ausgeburt, die sich nicht zwischen Katze und Drache entscheiden kann. Ein zwei Meter großer Säufer mit Bierkrug stellt sich mir (!) in den Weg. Zu seinen Füßen tummelt sich ein Gnom mit blondem Helm aus dem Hause der Geldsackanbeter. Ein Varisianer redet auf mich ein und sagt mir andauernd ich sei zu laut. Ich verstehe das alles nicht und werde leicht ungehalten, vor allem da sie mich nicht zu dem Alten lassen wollen.

Obwohl es mich eigentlich nicht interessiert, da es mich von meiner Aufgabe ablenkt, höre ich dem Varisianer mit dem seltsamen Hut zu. Er erzählt mit viel zu vielen Worten folgendes:

  • Zellara wohnt in diesem Haus. Sie ist eine Wahrsagerin und seine Tante. Sie hat allen hier Karten zukommen lassen. Hier war ihr Treffpunkt. Ein Stuhl blieb leer, er war für mich bestimmt. Sie legte für jeden von ihnen die Karten und las ihr Schicksal
  • Alle haben eine Rechnung mit Gaedrem zu begleichen und Zellara sagt ihnen, wo sie ihn finden. In der „Old Fishery“ am Pier. Die Gestalten brechen auf und nehmen ihn gefangen.
  • Gaedrem hat eine Frau umgebracht und beraubt und die Schuld der Mutter von Zyraso in die Schuhe geschoben. Ein Fischer hat sie beschuldigt nachdem er bestochen wurde. Die Mutter wurde von den Hellknights gefangengenommen und ist vermutlich schon tot.
  • Eran, der Sohn von Zellara ist zu Gaedrem aufgebrochen und ebenfalls tot
  • Als die Truppe von der Old Fishery zurückkehrte war das Zimmer von Zellara verwüstet und ihr abgetrennter Kopf befand sich in einer Kiste. Er ist schon älter als einen Tag.

Das Zimmer flackert. Die Wahrsagerin erscheint und mit ihr kehrt die Ordnung zurück. Die mächtige Schamanin aus dem Totenreich spricht zu uns aus ihren Karten. Sie gibt mir eine Karte mit dem Titel „Demons Lantern“ und sagt dass das Schicksal aller hier zusammenhängt. Das Schicksal hat meinen Tag damit vollends versaut. Zellara war kurz nach Elran bei Gaedram. Sie hat diesen Besuch bei Gaedrem mit dem Leben bezahlt. Nun ist sie ein Geist und immer bei uns, wenn wir wollen. Die Aufgabe sei größer als der alte Gaedrem. Schwere Zeiten brechen an. Sie ist in Korvosa aufgewachsen und will der Stadt beistehen. Was es genau ist kann sie jedoch nicht sagen. Über meine Mutter erfahre ich auch nichts. Diese Weiber. Sie verschwindet.

Ich will mit Davian Wein holen und gehe hinaus. Teile der Stadt brennen und das Volk wütet auf den Straßen. Ob das die schweren Zeiten sind? Ein paar besoffene Penner gehen auf uns zu. Ich werde noch ungehaltener und möchte ihnen dies mit einem kurzen Besuch verdeutlichen. Der Anführer überlebt meinen Hieb. Ich brauche mehr Nägel in der Keule. Davian ist hinter mir und spaltet den Schädel des Anführers in zwei Hälften mit seinem Morgenstern. Knochen, Blut und Hirn spritzen mir entgegen. Ein paar Messerstiche treffen mich und alles vermischt sich zu Gorums Schlachtruf. Tyrion schießt Säure und der Irre schickt sein Kätzchen. Davian ist der einzige von ihnen, der weiß wie man richtig kämpft.

Mobs, die größer sind als meine Wut auseinandertreiben kann plündern die Häuser. Reiter galoppieren durch die Straßen. Am Horizont ist es rot von Feuer, die Heights brennen. Das geordnete Korvosa scheint auseinander zu brechen. Der König ist tot und das Volk akzeptiert die neue Königin nicht. Wir gehen wieder ins Haus. Zyraso und Tyrion befragen den erwachten Gaedrem. Das Amulett in seinem Besitz gehört der Königin. Gaedrem hat es einem Diener gestohlen, als dieser es zur Reparatur brachte. Tyrion will wissen wie er die Shiver Droge in den Palast geschmuggelt hat. Gaedren hat Kontakte und beliefert Adelsfamilien. Gaedrems Worte sind Gift, das langsam in meinen Kopf einsickert. Tyrion will mit ihm verhandeln. Ich verliere die Geduld, der Drang sein Maul zu stopfen wird übermächtig. Ich töte ihn und verlasse das Haus. Tyrion verlässt ebenfalls das Haus, ich glaube er ist sauer.

Wir gehen zu Gaedrems Versteck. Auf dem Weg stürzt ein Sable Company Reiter vor uns auf die Docks. Auf einem alten Boot breche ich ins Cargo Bay ein und werde von Spinnen attackiert. Ihr Gift setzt mir zu, bevor wir sie zu Brei schlagen.

Wir rasten in der Old Fishery. Davian tyrannisiert mich, obwohl ich nur schlafen will. Er will dass ich wache. Ich poliere ihm die Fresse.

13. Pharast 4708 (Sonntag)

Am nächsten Morgen erscheint Tyrian. Er ist neu eingekleidet. Er berichtet:

  • Hellknights greifen mit brutaler Gewalt durch
  • Der König ist wirklich tot. Das Volk will andere Führer an die Macht, z.B. den Seneschall der Sable Company oder Cessidia Kroft.
  • Die Königin ist zu jung und eine Cheliax. Ihr Name ist Iliosa
  • Der alte König ist unter mysteriösen Umständen gestorben. Die Priester haben es nicht geschafft seinen Alterungsprozess aufzuhalten.

Wir bringen den Kopf von Zellara zum Pharasma Tempel. Ein „Prophet“ schreit herum. Es geht um das Auge irgendeiner Kröte und das Asmodeus Zeit gekommen ist. Die Beerdigung des Kopfes kostet 10 Goldsegel. Ich gebe mein neues Langschwert ab und bin froh dass wir nur den Kopf hatten. Den ganzen Körper zu beerdigen hätten wir uns nicht leisten können.

Wir bringen Gaedrem zur Zitadelle der Gardisten. Mit einer Leiche auf dem Arm zur Stadtwache zu gehen ist keine gute Idee, aber Tyrion und Zyraso lassen sich davon nicht abbringen. Rutilus der Wachgefreite ist keine große Hilfe. Ich kann besser schreiben als er. Auf Gaedrems stinkenden Kopf ist keine Belohnung ausgesetzt.

Tyrian wird auf der Straße vom Pöbel attackiert. Wir schreiten ein und der Knüppel wütet unter ihnen.

Zyraso und die anderen bringen Tyrion in den Tempel. Dort wird er wohl geheilt. Ich warte draußen. In diese Prunkbauten gehe ich nicht. Wenn ich drin bin fällt denen plötzlich ein das was fehlt und ich bin es gewesen. Ein Verwalter namens Lucanor holt mich herein. Ist das prachtvoll. Hier ist bestimmt auch das Scheißhaus aus Gold. Ich gebe meine erste und einzige Goldmünze, die ich letzte Nacht gefunden habe als Spende für den mächtigen Gott Abadar. Tyrion will, dass die Priester mit Gaedrem in der Geisterwelt sprechen. Diese Kunst kostet jedoch 400gp. Tyrion will seinen Vater um diese Spende bitten. Wir brechen zu ihm auf und der kleine Priester nimmt das erbeutete Amulett mit.

In das Haus von Tyrion gehe ich nicht, obwohl ich später die Pferdedusche benutze, um den Fischgestank loszuwerden. Tyrion berichtet, das sein Vater, ein mächtiger Richter, uns eine Audienz bei der Königin besorgt. Das ist verrückt. Noch vor einem Tag wollte man mich nicht mal in die Stadt lassen.

Der Palast steht auf einer alten Pyramide. Wir treffen auf die Leibwache der Königin Sabina Merrin. Ein Weib ganz nach meinem Geschmack. Sie bringt uns zur Königin. Auf dem Weg zum Thron kommen wir an vielen Wandteppichen vorbei. Sie zeigen die Vertreibung der Shoanti. Eigentlich müsste ich diesem Pack ihre Teppiche in den Rachen stopfen bis sie an ihrer Arroganz ersticken. Vor dieser Königin beuge ich mich nicht. Zorn brodelt in mir.

Es zeigt sich jedoch, dass Königin Iliosa eine anmutige Schönheit ist und ihre Trauer mein Herz nicht unberührt lässt. Ihre Worte sind schwer und voller Schmerz, so dass ich meine Wut vergesse. Sie berichtet folgendes:

  • Die Brosche ist ein für sie wertvolles Stück das sie verloren glaubte
  • Der Tod des Königs hat die Menschen der Stadt schockiert. Viele nutzen die Situation aus und bringen Korvosa an den Rand des Abgrunds
  • Wir bringen nicht nur die Brosche zurück, sondern Hoffnung an einen hoffnungslosen Ort
  • Streiter wie uns werden in der dunklen Stunde der Not benötigt
  • Sie bittet uns in den Dienst der Wache zu treten und uns bei Cressidia Kroft zu melden. Die Garde ist in starker Bedrängnis.

Warum die Menschen an ihr Zweifeln kann ich nicht verstehen. Ihre Worte haben Kraft und wissen zu überzeugen. Sie hat mich gerade dazu gebracht meine „Dienste“ der Garde zur Verfügung zu stellen. Jeder andere wäre bei dem Überzeugungsversuch unerwartet verstorben. Tyrion erhält eine Schatulle mit Gold. Eine schöne Belohnung. Mal sehen, wie viel bei mir ankommt. Eine Eskorte zu Zellaras Haus und dann zur Garde lehne ich ab. Vielleicht sollen wir uns noch in eine Sänfte setzen wie dieser kleine Knilch! Ich habe Lust ihn bis zu Zellaras Haus zu treten. Er zieht auf den Straßen zu viel Aufmerksamkeit auf uns. Mit meinem gesamten diplomatischen Geschick bringe ich ihn dazu die Sänfte zurückzulassen.

Auf dem Marktplatz ist zu viel los. Gesindel wartet an einer Ecke. Ich lenke sie ab. Mit einem Stein knacke ich den Kopf des ersten. Die anderen setzen mir nach, ich kann sie jedoch trotz meiner starken Verletzung abhängen.

Cessidia Kroft empfängt uns in der Zitadelle. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass sich ein Gardist von Korsova über meinen Anblick freut. Ein komisches Gefühl. Wir sollen uns ausruhen und dann einen desertierten Hauptmann zur Strecke bringen. Er hat sich mit anderen nach Northpoint abgesetzt. Er ist sehr charismatisch und es besteht die Gefahr, dass noch andere zu ihm überlaufen. Wir sollen so wenige von ihnen töten wie möglich. Das verstehe ich nicht, Verräter müssen getötet werden. Aber es gibt dann gibt es weniger Geld. Der Hauptmann Veric Vancesterkin hat seinen Stützpunkt in einer alten Metzgerei. Wir erhalten aus der Rüstkammer Waffen für unseren Kampf. Gorums Waffe ist die meine. Wir rasten in der Kaserne. Kein Gardist pöbelt mich an, enttäuschend. Zyraso attackiert mit einem Langbogen die Gebäude der Stadt.

14. Pharast 4708 (Montag)

Mit einem Boot fahren wir den Fluss bis nach Northpoint. Dort, direkt am Steg werden wir von Imps attackiert. Sie können aber mit der Hilfe von Pseudodrachen schnell getötet werden. Alles eine Ausgeburt der verteufelten Magier. Der Irre ruft einen Adler herbei, der den Imps die Augen auskratzt. Wie macht er das? Davian erschlägt einen Imp mit seinem Bierkrug. Das Gift der Imps macht meine Glieder taub und schwerfällig.

Wir gehen auf der Mauer entlang und nehmen die Metzgerei in Augenschein. Menschen gehen dort aus und ein. Wir sehen keine Wachen. Von den Mauergardisten erfahren wir, dass sich der Hauptmann dort aufhält. Unser Plan lautet: Wir gehen hinein. Ich versuche die Wand unter dem Fenster zu erklimmen, aber die ist unbeschreiblich glatt. Selbst eine Spinne käme an dieser Wand nicht hoch.

Zyraso nimmt den Vordereingang in den Laden. Ihm wird Fleisch angeboten. Er teilt dem Mann mit, dass er gefangengenommen ist. Der „Metzger“ alarmiert irgendjemanden und versucht seine Waffen zu erreichen. Es riecht nach Kampf. Und ich bin noch draußen… Mist