Krynt’s Logbuch – Teil 3 (27. September 2014)

Tag 10 cont. (14. Gozran 4712)

Scourge erwischt mich erneut beim Rumwegkippen. Dadurch verdiene ich mir weitere drei Extrahumpen und außerdem einen Ehrenplatz bei einer zukünftigen Sonderaufgabe. Am Abend singt Conchobar ein Lied für Rosie und zeigt dabei fast mehr Talent als sie mit ihrer Fidel. Dank der Auswirkungen des Rums trage ich zur Erheiterung der Crew bei. Gleichzeitig habe ich aber auch einen riesigen Hass auf Scourge. Jetzt wäre ein idealer Augenblick ihm einen Dolch in den Rücken zu bohren. Besmara sei Dank, kann ich Gush nicht von der Sinnhaftigkeit dieser Idee überzeugen und er verfrachtet mich unter Deck in meine Hängematte.

Tag 11 (15. Gozran 4712)

VanZans Flobiss hat sich entzündet und schmerzt. Leider kann Mr. Stitch ohne 250 Goldsegel ihm nicht helfen, also erträgt es der Anhänger der Wellen wie eine richtige Krähe weiter. Während meines Dienstes im Ausguck schaffe ich es abermals nicht eine gepflegte Kommunikation mit Maheem zu führen. Dieser Griesgram ist einfach unverbesserlich. Umso mehr kann ich mich auf das Ausgucken konzentrieren und stelle schnell mit messerscharfem Blick fest, dass wir uns der Küste nähern. Nur welcher? Leider enden meine geographischen Kenntnisse an der Hafenmauer von Port Peril. Gush fängt ein paar Ratten und tritt sie an VanZan ab unter der Bedingung, die nicht direkt in seiner Hängematte zu lagern. Während seiner Arbeit als Rattenfänger schaut sich Gush ein wenig in der Offizierskajüte um, findet jedoch nichts von Belang.

Am Nachmittag wird auch klar, welche Sonderaufgabe ich mir am Abend zuvor verdient habe. Captian Harrigan hat heute Lust auf Krebse und ich bin dazu auserkoren eine fähige Krebsfängertruppe zusammenzustellen, die auf einem Riff 12 Meilen vor der Küste den Hunger des Captains stillt. Gemeinsam mit Gush, VanZan und Mael schwimme ich zu ein paar kleine Felsen, wo wir von Reefclaws überrascht werden. Die ein Meter großen Aal-Krebs-Monster setzen Gush gehörig zu und ziehen ihn vom Fels. Doch VanZan kocht sie mit Feuer aus seinen Fingerspitzen und ich mache mit meinen Dolchen Krebs-am-Spieß aus ihnen. Anschließend lobt uns nicht nur Mr. Scourge für das delikate Mal, welches wir der ganzen Wormwood beschert haben, sondern auch der Captain persönlich. Hätte nicht gedacht, dass die hässlichen Viecher so gut schmecken. Vielleicht ist das aber auch nur den Kochkünsten Ambroses zu Verdanken. Als Belohnung erhalten wir unsere komplette Ausrüstung wieder. Endlich kann ich wieder in meiner eigenen Hängematte schlafen. So langsam wird es gemütlich auf der Wormwood.

Am Abend beweise ich mal wieder, dass mir bei Schiffswettkämpfen so schnell niemand etwas vor macht und demütige Jaundiced Jape beim Hoglob zutiefst. Der stumme Halbork wird wohl auch in absehbarer Zeit nicht zu meinem Freundeskreis zählen.

Tag 12 (16. Gozran 4712)

Ein wunderschöner Tag auf der Wormwood inmitten der Fever Sea.

Tag 13 (17. Gozran 4712)

Bei Reparaturarbeiten in der Takelage fallen meine durchaus freundlichen Gesprächsabsichten mit Tam Tate nicht auf fruchtbaren Boden. Die Tunnelratte Narwhale ist und bleibt ein Arschloch. Allerdings kommt es zu einer Verabredung beim Armdrücken, wo ich dem Zwerg in beeindruckender Weise zeige, wo der Schmiedehammer hängt. Leider erhält VanZan am Abend die Peitsche für illegales Rumwegkippen.

Tag 14 (18. Gozran 4712)

Heute kommt es endlich zum lange überfälligen Entertraining unter Master Gunnar Riaris Krine, die wenig zartbesaitet ist und glasklare und gut hörbare Anweisungen gibt. Von einem verankerten Beiboot müssen wir Neue die Wormwood entern und werden dabei mit einem Kanonenhagel aus Abfall eingedeckt. Ich zeige den Anfängern wie man ein Schiff entert und bin als Erster zurück an Deck. Dabei beweise ich vor allen Dingen beim Ausweichen von Flaschen, alten Fischen und abgebrannten Fackeln geschickt. Auch wenn sich der fette Fipps einmal freuen darf, dass er „den Neger versenkt“ hat, kommt Gush doch als Zweiter an. Der Fettwanzt wird sich noch umgucken, wenn der zwischen dem Trident „des Negers“ und meinen Dolchen aufgespießt wird. Rosie und Crimson Cogward schaffen es auch. VanZan und Mael erwartet bald der Mast und 6 Hiebe als Belohnung für ihre Unfähigkeit. Ich dagegen habe die zweifelhafte Ehre, beim nächsten Schiffskampf eine Entertruppe anführen zu dürfen.

Später beweist Mael Talent beim arkanen Training unter Sailing Master Pippery Longfarthing und zaubert eine Nebelwolke auf die Wormwood. Immerhin etwas kann der Küchenjunge.

Am Abend wird Dungrim von Captain Harrigan vorgeführt. Dank des rhetorischen Geschicks des Kapitäns hat er die Crew sehr bald gegen den Zwerg aufgebracht. Er stellt VanZan und Tan als Unterstützer des Zwergs bloß und behauptet, sie hätten in 14 Tage in der Bilge durchgefüttert. Eine ungeheuerliche Anschuldigung. Schließlich war es Dungrim, der die Crew der Wormwood – also uns alle – um eine mit Blut erkämpfte Prise gebracht hat. Die beiden werden dazu gezwungen, ihn per Galgenhalsstreckung und Peitschenhieben mit der Neunschwänzigen zu foltern. Tan widersetzt sich erst, was ihm einen Platz in der Sweatbox am nächsten Tag einbringt. Ich erwarte, dass die Situation eskaliert und bereite mich vor Aretta zur Ablenkung über Bord zu werfen. Als Tan sich aber schließlich fügt, verwerfe ich meinen genialen Plan.

Tag 15 (19. Gozran 4712)

Tantakatan genießt die Wärme der Sweatbox auch ohne Sea Shanties. Ich habe alleine im Hauptsegel Dienst. Am Nachmittag wird ein Schiff voraus gesichtet. Später stellt sich heraus, dass es keinen Mast mehr hat und nur im Wasser treibt.

Tag 16 (20. Gozran 4712)

Im Morgengrauen setzen wir mit zwei Beibooten aus der sicheren Entfernung von einer Meile über. Im zweiten Boot sind Mr. Plugg, Mrs. Longfarthing, Aretta, Sly und Tam, die uns feige die Arbeit überlassen und sich keine Mühe geben, das von Tan initiierte Wettrudern zu gewinnen. Die Vermutung des Captains bestätigt sich – das Schiff ist die Emperor of the Sea, eine vermisste Handelskarawelle des Aspis Konsortiums. Wir wittern eine leichte Beute und klettern an Deck. Allerdings erwarten uns dort nur Hissing Centipes, wilde Eingeborenen und unter Deck auch noch Spinnen, Riesenfliegen und dicke Maden, die sich an der toten Crew satt aasfressen. Eine taktisch geprägte Schlacht entbrennt unter Deck, die wir auch dank Maels Opferbereitschaft für uns entscheiden. Ein seltsamer Voodoo Wilder, der aus einem am Mast geopferten und kunstvoll getöteten Mann spricht, möchte unser Blut trinken, nachdem wir ihm nicht verraten wollen, warum der Berg zu uns spricht. Mit dem Berg scheint er Sennabar zu meinen. Ist sie etwas eine der drei Orakel des großen Smokers? Der Voodoo-Mann und seine Vasallen sterben im Hagel von Fäusten, Quarterstaves und Dolchen. Oder war es doch nicht derw Wilde, der aus dem Toten sprach? "Ich bin die Blood Queen!" sagte die Stimme aus dem Toten.